Weshalb Neujahrsvorsätze nicht immer glücklich machen
Oder: Wie du mit Akupressur entspannt und dankbar ins neue Jahr startest
Was hat es eigentlich mit diesen Neujahrsvorsätzen auf sich? Jedes Jahr aufs Neue analysieren wir, was im letzten Jahr schief gelaufen ist und stecken uns neue Ziele. Schneller, besser, schöner. Hauptsache wir identifizieren das „Problem“ und finden eine schnelle Lösung. Leider macht uns das oftmals nicht glücklicher, sondern ganz im Gegenteil, noch trauriger.
Dass Vorsätze fürs neue Jahr Druck aufbauen, ist kein Geheimnis. Jeder, der bereits einmal eine Neujahres-TO-DO-Liste geschrieben hat, weiß, dass man die meisten davon eh spätestens Ende Januar wieder über Bord wirft. Kein Wunder, dass ein Britischer Psychologe herausgefunden hat, dass der 24. Januar der traurigste Tag des Jahres ist. Die ganzen sorgfältig gesteckten Ziele fangen an zu wackeln und man ist nicht mehr ganz so top motiviert ins Fitnessstudio zu gehen wie noch am Anfang des Jahres. Dass im Januar viele Menschen traurig sind, bestätigt auch eine aktuelle Studie der DAK. So melden sich im Januar die meisten Menschen mit der Diagnose Depression krank, rund 10 Prozent. Den niedrigsten Stand erreichen die Krankmeldungen mit dieser Diagnose im Dezember. Wir scheinen gerade in diesen beiden Monaten viele unterschiedliche Gefühlszustände zu durchleben. Folge vom Januartief können psychische und mentale Verfassungen wie Traurigkeit, Burnout oder Überforderung sein. Aber, und das sind die guten Nachrichten, es geht auch anders!
Das neue Jahr haben wir deshalb zum Anlass genommen, dem Phänomen der Neujahresvorsätze auf den Grund zu gehen und herauszufinden, weshalb wir uns so gern damit quälen. Und weil es viel schöner ist, sich auf Lösungen statt Probleme zu konzentrieren, zeigen wir dir hier auch, wie du mithilfe von Akupressur psychische Engpässe vorbeugen, den Heilungsprozess unterstützen und dich selbst natürlich behandeln kannst. Natürlich sei auch hier gesagt, dass Akupressur keine professionelle Psychotherapie ersetzen kann und ein Besuch beim Arzt immer anzuraten ist, wenn es dir psychisch nicht gut geht.
Doch fangen wir erst einmal von vorn an: Warum machen wir uns so gern Vorsätze?
Um diese Frage gut beantworten zu können, haben wir uns Hilfe von einem Profi geholt. Katarina Stoltz ist Life Coach aus Berlin und studiert nebenher Gestalttherapie. In ihrem Arbeitsalltag hilft sie vielen Menschen sich Ziele zu stecken und diese zu erreichen. Wenn sich jemand mit guten Vorsätzen auskennen muss, dann ist es sie, haben wir uns gedacht. Deshalb haben wir sie um ein Interview gebeten und siehe da: Sie stand uns mit allen unseren Fragen zum Thema Vorsätze zur Seite.
Als aller erstes wollten wir von Katarina wissen, weshalb wir jedes Jahr aufs Neue so danach streben, etwas besser zu machen als im Jahr zuvor. Woher kommt dieser Selbstverbesserungswahn?
Als wir die Frage stellen, bekommen wir ein hörbares Lächeln zurück. Scheinbar ein Thema, womit die Gestalttherapie-Studentin auch schon selbst Erfahrungen gemacht hat. Sie teilt mit uns, dass sie sich früher zwar auch Vorsätze fürs neue Jahr gemacht hätte, allerdings seit einigen Jahres darauf verzichte, weil es unter Druck setzte und oftmals bereits nach kurzer Zeit scheitere.
Das läge vor allem an der Art und Weise, wie wir uns Ziele setzen, sagt Katarina. Die meisten von uns schauen auf das letzte Jahr zurück, konzentrieren sich auf all’ das, was bei ihnen schief gelaufen ist und halten fest, worin sie im neuen Jahr besser werden müssen. Wir kennen alle die beliebten Vorsätze endlich mit dem Rauchen aufzuhören, mehr für uns selbst zu tun oder den kräftezehrenden Job zu wechseln. Das Problem sei nicht das Ziel an sich, sondern die Art der Zielsetzung. Es sei eine Reaktion auf einen nicht erfüllten Gefühlszustand, so Katarina. Wir schauen uns dabei nicht die Gewohnheiten an und hinterfragen, woher diese kommen mögen und weshalb wir immer wieder in alte Verhaltensmuster fallen. Stattdessen reagieren wir auf ein nicht befriedigtes Bedürfnis in unserem Leben. Das sei ungefähr so, wie Medizin gegen Symptome zu nehmen, ohne sich die wahre Ursache anzuschauen.
Das große Ganze sehen statt nach schnellen Lösungen zu greifen
Ein beliebter und oft gehörter Vorsatz im neuen Jahr: Gewichtsreduktion. Alles soll anders werden im neuen Jahr. Wir wollen gesünder essen und mindestens 3-mal pro Woche ins Fitnessstudio gehen. Anfang Januar sind wir noch voll motiviert und beginnen das Jahr mit grünen Smoothies und viel Sport. Leider schleichen sich aber oftmals zum Ende des Monats wieder die alten Verhaltensmuster und Gewohnheiten ein und wir verlieren unser Ziel aus den Augen. Infolgedessen fühlen wir uns schlechter als zuvor, weil wir nichts an der unangenehmen Situation geändert haben.
Katarina nennt diese Herangehensweise „Quick Fixes“. Sie erklärt, dass wir zwar versuchen die Symptome zu stoppen, allerdings nicht an den Grund der Unzufriedenheit herangehen. Stattdessen sollten wir das große Ganze betrachten, in uns gehen und uns fragen, was wir langfristig erreichen möchten und weshalb uns genau das so wichtig sei. Möchten wir beispielsweise abnehmen, um uns wohler und gesünder zu fühlen oder rührt dieser Wunsch aus einer Idealvorstellung heraus, schlank sein zu müssen, um anerkannt und geliebt zu werden?
Step by step: In vielen kleinen Schritten einfacher ans Ziel
Katarina erzählt uns außerdem, dass sie in ihrer Praxis als Life Coach häufig feststelle, dass einige Menschen regelrecht einen Pflichtkatalog abarbeiten würden. Sie setzen sich zu viele Ziele und versuchen täglich, diesen Zielen nachzujagen. Das sei herausfordernd und könne langfristig zu Überforderung oder Sorgen führen. Vor allem Frauen würden sehr häufig unter dem Druck leiden, alles unter einen Hut kriegen zu müssen: Kindererziehung, Haushalt und den Job. Im Job streben sie danach die perfekte Mitarbeiterin zu sein, zu Hause die perfekte Ehefrau und Mutter. Überforderung vorprogrammiert. Sie fürchten oftmals, nicht gut genug zu sein und kompensieren es damit, ständig beschäftigt zu sein. Konsequenzen dieser Überforderung können Schlafstörungen, hoher Blutdruck oder ein Burnout sein.
Als Lösungsansatz verrät uns Katarina, dass wir in kleinen Schritten denken statt uns auf „Quick Fixes“ konzentrieren sollten. So könne man sich langfristig ein großes Ziel vornehmen, das für einen selbst wichtig ist und dieses in viele kleine Zwischenziele im Laufe des Jahres herunterbrechen, den Blick dabei immer auf das große Ganze gerichtet. Das verhelfe zu schnelleren Erfolgserlebnissen und motiviere dranzubleiben statt aufzugeben. EinVision Board könne sehr hilfreich dabei sein, die eigene Visionen zu fixieren und sich immer wieder davon inspirieren zu lassen, was für dich im neuen Jahr wichtig ist.
Vorbeugung schwieriger mentaler Phasen: Das Jahr entspannt mit Akupressur starten
Depressionen und andere Begriffe sind und bleiben Diagnosen. Bevor der Arzt solche Diagnosen trifft, können wir manchmal selbst Gefühle wie Überforderung oder zu viele Sorgen identifizieren. Statt diese zu kontrollieren oder wegzuschieben, können wir versuchen, diese Gefühle einzuordnen und zu verstehen. Es ist ja nun kein Geheimnis, dass unsere Emotionen grundlegenden Einfluss darauf haben, wie wir uns körperlich fühlen und wie gut oder schlecht es uns geht.
Die Traditionelle Chinesische Medizin vertritt den Glauben, dass Stress den harmonischen Fluss unseres Qis, also unserer Lebensenergie, unterbrechen kann. Dabei gibt es wunderbare natürliche Methoden, wie wir unserem Qi dabei helfen können, glücklich vor sich herzusprudeln. Die einfachste Art Stress zu unterbrechen und damit schwierigen emotionalen Phasen vorzubeugen, besteht darin, kleine Pausen für Akupressurzeit in deinen Alltag einzubauen. Damit kannst du deine Lebensenergie reinigen und dich selbst immer wieder beruhigen.
Los geht’s: Stresslösende Akupressurpunkte im Kopf, Nacken und den Schultern
Wenn es dir wie der Mehrheit der Menschen geht, entsteht Stress auch bei dir im Bereich des Nackens und der Schultern. Das kann auf körperlicher Ebene vor allem zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen. Folgende Akupressurpunkte helfen dir, mentalen und emotionalen Stress abzubauen und die lästigen physischen Nebenwirkungen von Verspannungen loszuwerden.
(Abbildungen aus: Acupressure and Reflexology For Dummies von Bobbi Dempsey und Synthia Andrews)
Eine gesunde Routine, um stressfrei ins neue Jahr zu starten
In der Welt der Akupressur gibt es tolle Übungen, die dir jederzeit im Alltag helfen können, wenn es einmal wieder zu viel wird.
- Setze dich auf einen Stuhl und atme in deinen Bauch hinein, um anzukommen.
- Wickele ein Handtuch um deinen Nacken und beginne deinen Kopf in ganzen Kreisen zu drehen. Jeweils 3-mal in die eine und 3-mal in die andere Richtung. Überall, wo es sich verspannt anfühlt, kannst du anhalten und 20 Sekunden hineindehnen.
- Nutze deine beiden Zeigefinger und presse nun beide Seiten des Punktes GB20 und GB21. Wenn sich der Punkt leer anfühlt, presse etwas mehr, wenn der Punkt sich voll anfühlt, lasse etwas nach.
- Nun presse gleichzeitig beide LV3 Punkte
- Schließe die Übung ab, indem du den Punkt G24-25 zwischen den Augenbrauen mit lockerer Spannung ca. 1-3 Minuten presst.
- Entspanne dich und schaue in dich hinein, was sich seit der Übung in deinem Körper verändert hat.
Positiv ins neue Jahr: Affirmationen für einen guten Start
Schöner als strenge Vorsätze sind Affirmationen. Das sind positive Glaubenssätze, die dich jeden Tag begleiten sollen. Es sind positive Annahmen über dich selbst oder dein Leben, die du dir für deine Zukunft wünschst. Sie werden immer in den Gegenwart formuliert und so, als ob das Gewünschte bereits eingetreten ist. Du kannst deine Akupressurroutine mit positiven Affirmationen unterstützen, indem du dir während der Übungen deine persönlichen Affirmationen immer wieder aufsagst.
Mögliche Affirmationen können sein:
- Ich liebe und akzeptiere mich so wie ich bin.
- Ich verdiene grenzenlose Liebe.
- Ich muss nicht perfekt sein.
- Ich vertraue mir selbst.
- Ich werde beschützt.
Du kannst dir entweder eine dieser Affirmationen aussuchen oder du nimmst dir ein wenig mehr Zeit und schreibst dir drei Affirmationen auf, die du dir in deinem Leben wünschst. Diese kannst du dann täglich morgens und abends, laut oder leise, aufsagen. Du wirst merken, dass nach einiger Zeit diese Affirmationen zu Glaubenssätzen werden, die sich auch in deinem Unterbewusstsein verankern.
Gute Voraussetzungen für mentale Gesundheit: Eine gesunde Ernährung
Gute Zutaten und Kräuter helfen dir dabei, dich gut zu fühlen und in deine volle Energie zu gehen. Folgende Tipps unterstützen dich dabei, mentale Engpässe besser zu meistern und dich insgesamt stressfreier zu fühlen.
Gute Kräuter und Wurzeln: Minze, Ingwer, Fenchel oder Kurkuma sind wahre Heiler. So ist die „goldene Milch“ in der ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten ein entzündungshemmendes Zaubermittel, das das Immunsystem stärkt und dich fit – vor allem durch den Winter - kommen lässt. Dazu brauchst du nur Kurkuma, Ingwer, Muskatnuss, Zimt, Kokosöl und Pflanzenmilch. Das ganze Rezept zum Nachkochen findest du .
Vermeide Zucker: Versuche hochwertige Zucker in Form von Süßkartoffeln, braunem Reis, Karotten oder Äpfeln zu dir zu nehmen. Wenn du nachsüßen musst, dann greife auf natürliche Zucker wie Agavendicksaft zurück.
Nutze Gewürze: Zimt, Knoblauch, Zwiebeln und eine kleine Menge Cayenne Pfeffer können unnötige Feuchtigkeit in deinem Körper reduzieren und gerade in stressigen Phasen richtig deine Verdauung ankurbeln.
Vermeide schleimbildende Produkte: Milchprodukte, zu eiweißreiche Ernährung kombiniert mit Stärke und gehärteten Ölen kann zu Trägheit und beunruhigenden Emotionen führen.
Dankbarkeit statt Vorsätze: Deine persönliche Shakti Mat Routine fürs neue Jahr
Wenn du dich auf unserer Shakti Seite umschaust, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du bereits eine Shakti Mat besitzt oder dir zulegen möchtest. Um dem neuen Jahr voller positiver Gefühle zu trotzen und mit Dankbarkeit zu beginnen, haben wir uns für dich eine Shakti Mat Routine ausgedacht, die dich mit großer Sicherheit schon bald viel glücklicher machen wird. Das Zauberwort heißt hier wie so oft: Dankbarkeit. Denn statt nur darauf zu schauen, was im letzten Jahr schief gegangen ist, möchten wir den Fokus darauf lenken, was du so richtig toll gemacht hast.
Lege, setze oder stelle dich auf deine Shakti Mat, je nachdem, wie du die Shakti Mat am liebsten für dich nutzt.- Schließe die Augen und atme tief ein und aus. Versuche tief in dir anzukommenund alles, was du bisher am Tag erlebt hast oder was am heutigen Tag noch kommen mag.
- Denke nun ganz fest an eine Sache, für die du heute dankbar bist. Das kann ein bevorstehendes Ereignis sein, ein besonderer Mensch oder eine Eigenschaft an dir selbst.
- Versuche in das Gefühl der Dankbarkeithineinzufühlen und es sich in dir ausbreiten zu lassen. Hierfür kannst du ca. 2-5 Minuten nutzen.
- Nun lasse den Gedanken ziehenund genieße deine weitere Shakti Mat Praxis.
Wenn du diese Übung in deine tägliche Shakti Mat Routine einbindest, wirst du schon bald viel glücklicher durchs Leben gehen können. Wie bei allen Routinen heißt es auch hier: Dranbleiben! Je länger du diese Übung praktizierst desto tiefer wird sich das Gefühl von Dankbarkeit etablieren.
Um das Wohlfühlerlebnis im neuen Jahr aufs nächste Level zu bringen, haben wir eine entspannende Playlist für dich erstellt, die dich so richtig in die Spitzen deiner Shati Mat sacken lassen wird. Für ein neues Jahr voller guter Gefühle, Dankbarkeit und Wunder im emotionalen Gleichgewicht. „When doubt arises, which it does over and over again, it becomes a signal that it is time to let go, rebalance and find an unconditional allowing of life“ – Richard Moss, MD (The I That Is We)
Falls du dich gern mit anderen Rückenschmerzpatienten austauschen möchtest, die eine Akupressurmatte nutzen, um im emotionalen Gleichgewicht zu leben, kannst du das in der Facebook Gruppe Akupressurmatte tun.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem liebevoll recherchierten und geschrieben Artikel dabei helfen können, entspannt in das neue Jahr zu starten und in deine volle Energie zu gehen. Falls du Feedback oder Fragen zum Artikel haben solltest, kannst du uns hier jederzeit schreiben.
Namasté,
Karina
Weiterführende Bücher, Links und Studien, die uns geholfen haben, diesen Artikel zu schreiben:
DAK-Studie zum Thema Depression im Januar:
Das Rezept für deine goldene Milch: https://www.veggi.es/goldene-milch/
Acupressure and Reflexology For Dummies by Bobbi Dempsey and Synthia Andrews
Acupressure for Emotional Healing by Michael Reed Gach, P.h.D. and Beth Ann Henning, Dipl. A.B.T.
Bildquellen:
Kleiner Junge: https://unsplash.com/photos/lVCHfXn3VME (lizenzfrei)
Eat what makes you happy: https://unsplash.com/photos/ZA9PHAnVP5g (lizenzfrei)
Akupressurpunkte: Abbildungen aus: Acupressure and Reflexology For Dummies von Bobbi Dempsey und Synthia Andrews