SPS-Krankheit: Alles Wissenswerte über die Ursachen, den Verlauf und die Behandlung

SPS-Krankheit: Alles Wissenswerte über die Ursachen, den Verlauf und die Behandlung

Das Stiff-Person-Syndrom (SPS) ist eine seltene neurologische Erkrankung, die sich durch eine fortschreitende Muskelsteifheit und schmerzhafte Muskelkrämpfe bemerkbar macht. Die bekannte Pop-Sängerin Céline Dion leidet unter dieser Autoimmunkrankheit und machte sie vor ein paar Jahren öffentlich. In diesem Beitrag haben wir dir alles Wissenswerte über die SPS-Krankheit und den aktuellen Stand der SPS-Medizin zusammengestellt. Betroffene bekommen außerdem hilfreiche Tipps rund um die Ernährung und wie sich die Muskelkrämpfe lindern lassen.

Inhalt

  1. Was ist die SPS-Krankheit?
  2. Das sind die Auslöser der SPS-Krankheit
  3. Stiff-Person-Syndrom: Symptome der Erkrankung
  4. Stiff-Person-Syndrom: Verlauf der Erkrankung
  5. Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?
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    Was ist die SPS-Krankheit?

    Beim Stiff-Person-Syndrom attackiert das Immunsystem ein essenzielles Enzym im Gehirn, die Glutamatdecarboxylase. Dieses Enzym ist wichtig für die Regulierung der Nervenzellen im gesamten Nervensystem. Wenn es nicht richtig funktioniert, gerät das Nervensystem außer Kontrolle. Insbesondere unter Stress ziehen sich die Muskeln plötzlich zusammen und verhärten sich. Die SPS-Krankheit kann nicht nur die Beine betreffen, sondern sich auch in anderen Gliedmaßen oder im Bereich der Rückenmuskulatur durch Muskelverhärtungen bemerkbar machen. Dadurch wird die Diagnose SPS oftmals nicht gleichgestellt. Das durchschnittliche Alter, in dem die Krankheit entdeckt wird, liegt bei 46.

    Das sind die Auslöser der SPS-Krankheit

    Eine genetische Veranlagung kann das Risiko erhöhen, an SPS zu erkranken, obwohl genaue genetische Marker bisher nicht vollständig identifiziert sind. Personen mit anderen Autoimmunerkrankungen, wie Typ-1-Diabetes oder Schilddrüsenerkrankungen, haben ein höheres Risiko, die SPS-Krankheit zu entwickeln. Diese begleitenden Erkrankungen können eine Rolle bei der Fehlregulation des Immunsystems spielen.

    Auch bestimmte Infektionen können das Immunsystem beeinflussen und ursächlich zur Entstehung der SPS-Krankheit beitragen. Für die Verschlimmerung der Symptome des Stiff-Person-Syndroms ist außerdem Stress ein bekannter Auslöser. Stressige Situationen und Lebensphasen können die Muskelkrämpfe und die Steifheit der Gelenke verstärken.

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    Stiff-Person-Syndrom: Symptome der Erkrankung

    SPS wird oft sehr spät diagnostiziert, weil die Symptome auch auf andere Probleme und Erkrankungen zurückgeführt werden können. Typische Merkmale der SPS-Krankheit sind:

    • Muskelsteifheit
      Betroffene spüren eine fortschreitende Steifheit der Muskulatur, vor allem im Rumpf und in den Beinen.
    • Schmerzhafte Muskelkrämpfe
      Plötzliche und intensive Muskelkrämpfe, die durch Stress, Berührungen oder laute Geräusche ausgelöst werden, sind ein weiteres Symptom der Erkrankung. Die Krämpfe können mehrere Minuten bis Stunden anhalten.
    • Störungen im Gleichgewicht und der Koordination
      Zu den Symptomen der Krankheit gehören Schwierigkeiten beim Gehen und Stehen, die durch die Muskelsteifheit und die Krämpfe ausgelöst werden. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit steigt die Sturzgefahr.
    • Anomale Körperhaltung
      Im fortgeschrittenen Stadium haben die Betroffenen durch die Unbeweglichkeit der Rückenmuskulatur oft eine nach vorn gebeugte Haltung. In einigen Fällen kann es zu einer vollständigen Versteifung des Rückens kommen.
    • Empfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen
      Ein Symptom des Stiff-Person-Syndroms ist eine übermäßige Reaktion auf Geräusche, Berührungen oder emotionale Belastungen, die Muskelkrämpfe auslösen.

    Die Symptome können in ihrer Intensität schwanken und sich im Laufe der Zeit verschlechtern. In einigen Fällen kann sich die Steifheit und Krampfneigung auch nur auf spezielle Muskelgruppen beschränken.

    Stiff-Person-Syndrom: Verlauf der Erkrankung

    Das Stiff-Person-Syndrom verläuft progressiv und schleichend. Die Krankheit beginnt oft mit leichten Versteifungen der Muskeln, die hauptsächlich im Rumpf und in den Beinen auftreten. Die Patienten bemerken dann zunehmend Schwierigkeiten bei bestimmten Bewegungen. Die Muskelsteifheit nimmt allmählich immer mehr zu und breitet sich auf andere Körperteile aus. Schmerzhafte Muskelkrämpfe werden häufiger und intensiver, was die Beweglichkeit einschränkt und alltägliche Aktivitäten zur Herausforderung werden lässt. Die Intensität der Symptome kann immer mal wieder schwanken. In Zeiten, in denen sich die Betroffenen relativ gut fühlen, kann es plötzlich Phasen geben, die mit starken Symptomen einhergehen.

    Perspektive & Lebenserwartung: So ist die Prognose für SPS-Betroffene

    Wer die Diagnose Stiff-Person-Syndrom bekommt, möchte eine möglichst exakte Prognose für seinen weiteren Lebensweg bekommen. Leider gibt es für das Stiff-Person-Syndrom noch keine Heilung. Es handelt sich um eine chronische und progressive Erkrankung, bei der sich die Symptome mit der Zeit verschlimmern. Die gute Nachricht ist: Je früher die SPS-Krankheit erkannt wird, desto besser kann die Stiff-Person-Syndrom-Behandlung die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

    Die Lebenserwartung mit Stiff-Person-Syndrom ist nach aktuellem Forschungsstand nur geringfügig reduziert. Komplikationen, die die Lebenserwartung beeinflussen können, sind häufig sekundärer Natur. Es kann zu Stürzen aufgrund von Mobilitätsproblemen oder Atembeschwerden durch starke Muskelversteifungen im Brustbereich kommen.

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    Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

    Die Behandlung der Krankheit stützt sich auf drei Säulen. Die Betroffenen werden meistens interdisziplinär betreut.

    • Physiotherapie & Muskelentspannung
      Eine regelmäßige Physiotherapie verbessert die Beweglichkeit und Flexibilität der betroffenen Muskelgruppen. Dehnübungen und eine Wärmetherapie sollen die Muskelsteifheit und die Krämpfe lindern. Ergänzend können Entspannungstechniken wie Yoga und Tai-Chi stressbedingte Krämpfe reduzieren und das Gleichgewicht und die allgemeine Mobilität steigern.
    • Medikamente zur symptomatischen Behandlung
      Der behandelnde Arzt kann gegen die Krämpfe der Muskeln Medikamente verschreiben. Häufig kommt dabei ein Muskelrelaxan zur Anwendung. Auch Medikamente gegen die Angstzustände, unter denen die Betroffenen häufig leiden, werden verschrieben.
    • Immuntherapie
      Für die Betroffenen wurde eine Immuntherapie entwickelt. Dabei werden Medikamente verabreicht, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterdrücken. Dadurch soll die durch die SPS-Krankheit ausgelöste Autoimmunreaktion unterdrückt werden. Die Behandlung besteht aus hochdosierten Antikörpern, die intravenös verabreicht werden.

    Akupressur kann die Muskelverspannungen lösen

    Eine natürliche Methode, um die Symptome der SPS-Krankheit zu lindern, ist die Akupressur. Eine Akupressurmatte ist mit vielen kleinen Kunststoffspitzen versehen, die die Durchblutung anregen und dadurch verkrampfte Muskeln lockern können. Die regelmäßige Anwendung fördert außerdem die Entspannung. Auch dadurch lassen sich stressbedingte Symptome von SPS nachhaltig verbessern.

    Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der SPS-Krankheit

    Um die eigene Lebensqualität zu verbessern, sollten Betroffene der SPS-Krankheit unbedingt auf ihre Ernährung achten. Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse (insbesondere Beeren, Spinat und Brokkoli) können Entzündungen reduzieren. Auch Fisch wie Lachs und Makrele sowie Leinsamen und Walnüsse helfen dabei, entzündliche Prozesse zu mindern. Milchprodukte können die Knochengesundheit fördern. Zudem sind auch regelmäßige Sonnenbäder wichtig, weil UV-Licht die Bildung von Vitamin D im Körper fördert, das wichtig ist für die Gesundheit und die Stabilität der Knochen.

    Zucker und verarbeitete Lebensmittel mit vielen gesättigten Fetten gelten als entzündungsfördernd. Diese Lebensmittel gehören daher nicht auf den Speiseplan von SPS-Betroffenen.