Leidest du unter Schmerzen in bestimmten Muskelbereichen, Verspannungen oder allgemeiner Steifheit? Dann könnte es sich hierbei um Muskelverhärtungen handeln. Muskelverhärtungen können das Resultat verschiedener Faktoren sein, deuten meist jedoch auf Überlastung oder Fehlhaltungen hin. Obwohl nicht grundlegend gefährlich, können sie auch eine Reihe weiterer Probleme verursachen und sollten daher – nicht zuletzt, weil sie unangenehm sind – behandelt werden. Heute stellen wir dir verschiedene Möglichkeiten vor, wie du Muskelverhärtungen lösen kannst und welche zusätzlichen Maßnahmen dir dabei helfen, sie zukünftig zu vermeiden.
Symptome einer Muskelverhärtung
Zuerst klären wir einmal kurz, wie sich Muskelverhärtungen überhaupt äußern. Auch als Muskelverspannungen oder Triggerpunkte bekannt, können Muskelverhärtungen eine Vielzahl unangenehmer Symptome auslösen. Meist treten sie aufgrund von Überlastung, falscher Haltung, Stress oder als Nachfolge von (Sport-)Verletzungen auf. Die Symptome einer Muskelverhärtung können natürlich von Person zu Person individuell sein, aber einige häufige Anzeichen sind:
- Schmerzen: Oft äußern sich Verhärtungen als lokale Schmerzen, die sich dumpf, stechend oder ziehend anfühlen können. Diese Schmerzen können sich über einen längeren Zeitraum entwickeln oder aber auch ganz plötzlich auftreten.
- Steifheit und Bewegungseinschränkung: Betroffene Muskeln können sich steif anfühlen und die Bewegungsfreiheit einschränken. Bestimmte Bewegungen werden dadurch möglicherweise schmerzhaft oder allgemein schwierig auszuführen.
- Druckschmerzempfindlichkeit: Die betroffenen Bereiche können empfindlich auf Druck reagieren. Selbst leichter Druck kann schon Schmerzen verursachen und die Symptome verschlimmern.
- Ausstrahlende Schmerzen: Manchmal können Muskelverhärtungen auch Schmerzen in benachbarte Bereiche ausstrahlen. Zum Beispiel können Triggerpunkte im Nacken Kopfschmerzen oder Gesichtsschmerzen verursachen.
- Taubheit und Kribbeln: In einigen Fällen können Muskelverhärtungen Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den betroffenen Bereichen verursachen, was auf Nervenreizungen hinweisen kann.
- Schlafstörungen: Die Schmerzen und Unannehmlichkeiten durch Muskelverhärtungen können den Schlaf beeinträchtigen und zu Schlafstörungen führen, was wiederum die Erholung des Körpers beeinträchtigt.
Wichtig: Du solltest auf jeden Fall deinen Körper ganzheitlich betrachten, um deine Symptome richtig einordnen und entsprechend handeln zu können. Nicht immer deuten die genannten Symptome auf Muskelverhärtungen hin und es gibt natürlich noch eine ganze Reihe weiterer, die hier nicht genannt wurden. Eine gute Idee ist auch immer die Beratung durch einen Facharzt, vor allem, wenn du dir nicht sicher bist. Bevor du dich also daran machst und versuchst, die eventuelle Muskelverhärtung selbstständig zu lösen, hol dir nochmal eine Diagnose ein.
Mögliche Ursachen einer Muskelverhärtung
Muskelverhärtungen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die von körperlichen Belastungen bis hin zu emotionalen Stressoren reichen. Grundsätzlich jedoch muss es einen Auslöser geben, der dafür sorgt, dass sich die Muskeln überanstrengen und bei bleibender Belastung letztlich verhärten. Eine mögliche Ursache ist körperliche Überlastung oder Überanstrengung. Gerade bei häufig wiederholten Bewegungen, bei denen immer wieder der gleiche Muskel angestrengt wird, ist das der Fall. Hierbei muss es sich jedoch nicht ausschließlich um Sport handeln – auch eine schlechte Körperhaltung oder Fehlstellung kann die Überlastung eines Muskels auslösen. Denke dabei zum Beispiel an das lange Sitzen bei Bürojobs, das den Rücken oft zu sehr rundet und damit die Rückenmuskulatur falsch beansprucht.
Auch Verletzungen können ähnliche Auswirkungen haben. Dabei kann entweder die verletzte Körperstelle – durch eine Prellung, Zerrung oder auch einen Muskelriss – eine Muskelverhärtung entwickeln, oder aber zum Beispiel auch andere, in erster Linie nicht zusammenhängende Muskeln. Das liegt daran, dass die verletzte Körperstelle meist geschont wird und der Körper damit einseitig belastet wird. Wenn du also beispielsweise eine Muskelzerrung im Oberschenkel auf der rechten Seite hast und nun das linke eine Muskelverhärtung aufweist, liegt das vermutlich genau daran.
Stress & weitere Auslöser
Oft übersehen, aber oft besonders ausschlaggebend, ist auch Stress. Wir alle wissen, wie viel Anspannung durch emotional schwierige Zeiten im Körper entstehen kann und diese muskuläre Anspannung kann, wenn nicht beachtet, Muskelverhärtungen auslösen. Diese körperlich manifestierte Anspannung kann auch lange, nachdem die emotionale Situation bereits gelöst wurde, noch bestehen. Denke also auch ein Weilchen zurück, falls dir erstmal kein möglicher Stressor einfällt.
Neben den Hauptverursachern gibt es zusätzlich noch einige Faktoren, die Muskelverhärtungen nicht auslösen, aber begünstigen können. Dazu gehören unter anderem mangelnde Bewegung, zu wenig Flüssigkeitszufuhr und schlechte Ernährung. All das hat deutlichen Einfluss auf die Gesundheit der Muskeln und den allgemeinen Zustand der eigenen Bewegungsfreiheit. Schau also am besten, dass du dich und deinen Körper immer mit ausreichend Wasser, Nährstoffen und Bewegung versorgst, um Muskelverhärtungen effektiv vorzubeugen. Oft sind Muskelverhärtungen auch das Ergebnis mehrerer der genannten möglichen Ursachen. Je mehr im Detail du dich und einen Körper kennst und beobachtest, desto genauer kannst du dementsprechend auch Muskelverhärtungen wieder lösen – denn oft ist es nicht mit der Linderung nur eines dieser Faktoren getan.
Rücken, Waden, Oberschenkel
Ein Faktor, den du zum Lösen der Muskelverhärtung gesondert betrachten kannst, ist, wo sie sich genau befindet. Die häufigsten Körperstellen sind hier der Rücken, die Waden und die Oberschenkel – und das hat seine Gründe.
Im Rücken: Muskelverhärtungen im Rücken sind häufig, da dieser Bereich oft einer übermäßigen Belastung ausgesetzt ist, insbesondere bei langem Sitzen, schlechter Haltung oder schwerem Heben. Häufig betroffene Muskeln sind der Trapezmuskel im oberen Rückenbereich, die Rückenstrecker entlang der Wirbelsäule und die Muskeln entlang der Lendenwirbelsäule. Achte auf Fehlhaltungen, mangelnde Bewegung und Stress, um diese Muskelverhärtungen lösen zu können.
In den Oberschenkeln: Verhärtungen in den Oberschenkeln können durch übermäßige Belastung der großen Beinmuskeln, wie dem Quadrizeps vorne oder den ischiocruralen Muskeln (Beinbeuger) an der Rückseite des Oberschenkels, verursacht werden. Diese Muskelgruppen sind an vielen Bewegungen beteiligt, wie zum Beispiel Gehen, Laufen und Kniebeugen. Falsche Bewegungsmuster, unzureichendes Aufwärmen vor dem Training oder längeres Sitzen können zu Muskelverhärtungen in den Oberschenkeln führen.
In den Waden: In den Waden treten Muskelverhärtungen oft aufgrund von Überlastung oder Dehydratation auf. Die Wadenmuskeln, insbesondere der Gastrocnemius und der Soleus, werden beim Gehen, Laufen und Springen stark beansprucht. Enges Schuhwerk, unzureichende Dehnung vor dem Training, einseitige Belastung oder ein Mangel an Flüssigkeitszufuhr können häufige Gründe für Muskelverhärtungen und Schmerzen in der Wade sein.
Was tun bei einer Muskelverhärtung?
Ist es bereits zu einer Muskelverhärtung gekommen, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die sowohl Muskelverhärtungen lösen als auch zur weiteren Vorbeugung eingesetzt werden können – sowohl für Selbstbehandlung als auch unter ärztlicher Anleitung.
Selbstbehandlungsmethoden, um eine Muskelverhärtung zu lösen
- Dehnung und Entspannung: Regelmäßiges Dehnen der betroffenen Muskeln kann helfen, Verspannungen zu lösen und die Flexibilität zu verbessern. Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Yoga können ebenfalls hilfreich dabei sein, die Muskelspannung zu reduzieren und somit die Muskelverhärtung zu lösen.
- Wärmebehandlung: Die Anwendung von Wärme, sei es durch warme Kompressen, Wärmflaschen oder warme Bäder, fördert die Durchblutung und hilft effektiv dabei, die Muskeln zu lockern und zu entspannen.
- Massage: Gezielte Massagetechniken, wie zum Beispiel die Triggerpunkt-Massage, können eine ganz einfache Methode sein, die Muskelverhärtung zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Für genauere Details – siehe weiter unten.
- Hydratation: Ausreichend Wasser zu trinken ist wichtig, um den Körper hydratisiert zu halten und die Muskeln mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Das wiederum sorgt dafür, dass Muskelverhärtungen nicht nur gelöst werden, sondern ihnen gleichzeitig vorgebeugt wird.
Muskelverhärtungen lösen in Behandlung unter ärztlicher Anleitung
- Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezifische Übungen und Techniken empfehlen, um die betroffenen Muskeln zu stärken, zu dehnen und zu entspannen. Er kann auch das Ausmaß der Verhärtung besser einschätzen und mögliche weitere Maßnahmen empfehlen, die dir dabei helfen werden, die Muskelverhärtung zu lösen.
- Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Schmerzmittel, Muskelrelaxantien oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden, um die Muskelverhärtungen zu lösen.
- Akupunktur oder Akupressur: Alternative Behandlungsmethoden wie Akupunktur und Akupressur können dazu beitragen, die Energieflüsse im Körper auszugleichen und die Muskelspannung allgemein und in spezifischen Muskeln zu reduzieren. Nutze dazu eine Akupressurmatte.
- Injektionstherapie: Unter bestimmten Umständen können Injektionen mit lokalen Betäubungsmitteln, Steroiden oder anderen Medikamenten direkt in die betroffenen Muskeln zur Lösung von Muskelverhärtungen verwendet werden.
Es ist selbstredend, dass nicht alle Methoden immer zum Erfolg führen müssen. Es kann sinnvoll sein, eine Eigenbehandlung zu versuchen – besonders, wenn die Muskelverhärtung, die gelöst werden soll, noch nicht sehr schmerzhaft oder fortgeschritten ist. Zeigt das aber keine zeitnahen Erfolge, solltest du den Besuch beim Arzt nicht scheuen. Je weiter die Verspannung fortschreitet, desto schmerzhafter und schwieriger zu lösen wird sie. Höre also auf deine individuellen Bedürfnisse.
Massage bei Muskelverhärtung
Wie bereits beschrieben, sind Massagen eine effektive Methode zum Lösen von Muskelverhärtungen. Eine Entspannung der Muskeln kann häufig schon genug sein, um eine leichte Muskelverhärtung zu lösen. Durch sanfte Dehnungen und gezielte Drucktechniken können Massagen außerdem zu einer sofortigen Linderung von Schmerzen und Beschwerden führen. Auch eine Verbesserung der Durchblutung wird durch Massagen in den betroffenen Muskeln erreicht, was dazu beitragen kann, dass mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den Muskeln gelangen. Dadurch wird der Heilungsprozess beschleunigt und die Entfernung von Stoffwechselabfällen aus den Muskeln unterstützt. Ein interessanter Nebeneffekt von Massagen ist außerdem die Freisetzung von Endorphinen. Gut bekannt als »Glückshormone« fungieren sie auch als körpereigene, natürliche Schmerzmittel, was die Muskeln zusätzlich entspannt und helfen kann, den Teufelskreis aus Anspannung und Muskelverhärtung zu lösen. Die eintretende Entspannung führt natürlich auch dazu, dass sich die eigene Beweglichkeit wieder verbessert und du dich allgemein wieder wohler in deinem Körper fühlst.
Grundsätzlich können wir regelmäßige Selbstmassagen also empfehlen, unabhängig davon, ob du damit eine Muskelverhärtung lösen möchtest, oder nicht. Auch als präventive Maßnahme eignen sich Massagen nämlich hervorragend, weil sie die Muskeln und Bänder geschmeidig halten und das Verletzungsrisiko deutlich senken. Allerdings solltest du auch mit der nötigen Vorsicht an das Thema herangehen und dir, bevor du dich an komplizierte Techniken wagst, eine Anleitung von qualifizierten Fachleuten einholen. Schließlich möchtest du deinem Körper helfen, Muskelverhärtungen zu lösen oder vorzubeugen und ihm nicht nachhaltig Schaden zufügen.
Hilft bei Muskelverhärtungen auch eine Salbe?
Ja, sogar Salben können bei einer Muskelverhärtung schnell lösende Effekte einbringen. Die Behandlung damit ist eine häufig verwendete Methode zur lokalen Linderung von Schmerzen und Muskelentzündungen. Salben, Cremes oder Gele, die entzündungshemmende, schmerzlindernde oder wärmende Wirkstoffe enthalten, können auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Zu den häufig verwendeten Wirkstoffen gehören Menthol, Campher, Arnika, Capsaicin und nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Solche Salben können durch die beschriebene Wirkung dazu beitragen, die Symptome von Muskelverhärtungen vorübergehend zu lösen und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Jedoch können Salben allein nicht die zugrunde liegende Ursache der Muskelverhärtung behandeln. Sie sollten daher nur als Teil eines umfassenderen Behandlungsplans angesehen werden, der auch Dehnübungen, Massagen, Physiotherapie oder andere therapeutische Maßnahmen umfasst – je nach individueller Situation, Ursache und medizinischer Vorgeschichte. Kontaktiere vor der Anwendung von Salben zum Lösen von Muskelverhärtungen auch bitte immer einen Arzt oder Apotheker, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Salbe für deine spezifische Situation überhaupt geeignet ist.
Fazit: Muskelverhärtung lösen
Auch, wenn es ein recht unangenehmer und schmerzhafter Zustand sein kann, sind Muskelverhärtungen gut zu lösen. Es handelt sich hier keinesfalls um eine dauerhafte Erkrankung oder gar etwas, das den Muskel nachhaltig schädigt. Es kann eine Weile dauern, bis sich dein Körper davon erholt, doch mit der richtigen Herangehensweise bist du bald wieder fit wie ein Turnschuh und kannst deinen Lieblingsaktivitäten uneingeschränkt nachgehen!