November 01, 2021
Inhaltsverzeichnis
1 Über unser Immunsystem
2 Mit Akupressur das Immunsystem stärken
3 Warum werden wir krank?
4 Übungen zum Stärken des Immunsystems mit der Akupressurmatte
5 Ist die Akupressurmatte gefährlich?
6 Hilft Akupressur auch bei Erkältung und Schnupfen?
7 Was dem Immunsystem gut tut
“Unsere Verabredung mit dem Leben findet im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt ist genau da, wo wir uns gerade befinden.” - Ein Satz, welcher häufig Buddha zugeschrieben wird und uns in Zeiten von Krankheit - oder dem Wunsch sich vor dieser zu schützen - daran erinnert, dass wir zunächst schauen müssen, wo wir stehen um die nächsten Schritte erfolgreich gehen zu können.
Wo Unruhe im Außen herrscht, wünschen wir Menschen uns Sicherheit im Inneren. Erkältungen, Viren, Entzündungen und Verletzungen - wie eine Festung im Kampf, schützt unser Immunsystem den Körper vor Schäden, die uns gefährlich werden könnten.
Doch dieses Zusammenspiel von all unseren Körperfunktionen um unsere seelische und physische Gesundheit zu gewährleisten, verlangt unserem Immunsystem viel ab.
Die Natur hat uns unzählige wichtige Werkzeuge uns selbst zu helfen mitgegeben. Ängste werden leiser, durch einfaches, tiefes Atmen. Anspannung vergeht - durch die Wärme einer Umarmung, die Berührung unserer eigenen Hand, das Spüren eines Sonnenstrahls durch das Fenster. Auch die Akupressur ist solch ein natürliches Werkzeug, das viele Menschen hilfreich finden.
Aus alten chinesischen und indischen Traditionen wird der Druck auf den Körper durch Nagelbretter oder mit den Händen oft als heilsam für das gesamte System Körper beschrieben. Auch in der heutigen Zeit lohnt es sich, auszuprobieren, ob man dem eigenen Immunsystem mit der Akupressur auf die Sprünge helfen kann.
Welche Übungen ihr mit der Akupressurmatte ShaktiMat zu Hause durchführen könnt sowie eine kleine Übungsreihe zum Drücken von Akpressurpunkten mit den Händen, zeigen wir euch in diesem Artikel.
Immunsystem ist ein Oberbegriff, den wir benutzen um viele verschiedene Körperfunktionen zusammenzufassen, die gemeinsam dafür sorgen, dass Infektionen abgewehrt werden. Ihr könnt euch das so vorstellen: Überall um uns herum gibt es...
...für die unser Körper ein traumhafter Wohnort ist, an dem sie sich gern niederlassen und vermehren möchten. Der Nachteil? Die Eindringlinge fügen uns häufig Schaden zu. Um uns davor zu schützen, hat die Natur das Immunsystem eingerichtet.
Die Arbeit des Immunsystems unterteilen wir in zwei verschiedene Arten der Immunabwehr.
Als so genannte unspezifische Immunabwehr bezeichnen wir die ersten Abwehrmaßnahmen, die unser Körper trifft, wenn eine Infektion auftritt. Zum Beispiel, wenn wir uns geschnitten haben oder beim Hinfallen das Knie aufschlagen. Körperfremde Eindringlinge aller Art werden von unserem Körper erkannt, von eigens hierzu entsandten Zellen umschlossen und durch Enzyme abgebaut.
Wenn die körpereigenen Helfer zerstörtes Gewebe aufräumen, entsteht Eiter - fast jeder hat das schon einmal an sich selbst beobachten können. Diese Reaktion der unspezifischen Immunabwehr haben alle gesunden Menschen bereits von Geburt an, sie ist unsere eingebaute Erste Hilfe.
Die zweite Säule auf der unser körpereigenes Sicherheitssystem steht, ist die spezifische Immunabwehr.
Diese ist nicht angeboren, sondern wird im Laufe des Lebens erlernt. Ähnlich wie ein Kind durch das Anfassen der heißen Herdplatte schmerzlich lernt, dass diese gefährlich ist, merkt sich auch unsere spezifische Immunabwehr ganz genau, was uns schadet und lernt, dies in Zukunft früh zu erkennen und zu verhindern.
Wenn wir eine Krankheit nicht noch einmal bekommen können, weil der Körper nach einmaligem Erlebnis mit den Viren oder Bakterien so gut auf sie vorbereitet ist, dass sie uns nicht mehr gefährlich wird, dann nennen wir das “immun sein”.
Es bedeutet im Wortsinne “unempfindlich gegenüber einer Sache” zu sein. Diese Lehren, die der Körper aus seinen Erlebnissen zieht, sind bei jedem Menschen individuell.
Damit die beiden Systeme miteinander in Kontakt treten können, leisten euer Lymphsystem mit den Lymphknoten und Organe wie die Thymusdrüse, das Knochenmark, eure Milz sowie die Mandeln im Gaumen einen wichtigen Beitrag - ihr könnt euch das vorstellen, wie das Koordinierungssystem eures Körpers für die Selbsthilfe.
Es sorgt dafür, dass die beiden Arten der Immunabwehr an der richtigen Stelle für eure Gesundheit eintreten können.
Doch wie unterstützt ihr euer Immunsystem dabei, richtig zu funktionieren?
Die wohl wichtigste Funktion, die Akupressur für dein Immunsystem erfüllen kann, sind das Anregen von Durchblutung und der gleichzeitige Abbau von Spannungen in deinem Gewebe, denn beides sichert einen guten Fluss des Lymphsystems und sorgt zudem für weniger Schmerzen.
Die positive Wirkung einer Akupressurmatte auf die Durchblutung wird schon lange geschätzt: In einer Studie mit 200 Teilnehmer*innen des Community Wholistic Health Care Center in Carrboro wurde bereits Ende der 90er Jahre ermittelt, dass 98% - also fast alle - der Anwender*innen der Akupressurmatte eine Schmerzlinderung durch die erhöhte Durchblutung empfanden.
Mit einer kleineren aber sehr spezifischen Kontrollgruppe von 36 Personen, die im Durchschnitt seit mehr als 15 Jahren an Schmerzen litten, konnte an der Karlstad Universität in Schweden nachgewiesen werden, dass verschiedene Versionen von Akupressurmatten alle zu dem gleichen Ergebnis führten: 15 Minuten tägliche Ruhe auf der Matte halfen den Patent*innen dabei die Anzahl der schmerzenden Bereiche im Körper schon nach drei Wochen zu reduzieren.
Die durch die Akupressur wieder gewonnene Abwesenheit von Schmerz hat eine enorm positive Wirkung auf unser Wohlbefinden. Schmerzlinderung führt automatisch dazu, dass die Betroffenen sich entspannen und die Gewebe wieder optimal mit Flüssigkeit versorgt werden können.
Das Immunsystem hat so die Möglichkeit, seine Arbeit, wie wir sie euch oben beschrieben haben, wieder richtig aufzunehmen und sich um jeden Winkel des Körpers zu kümmern.
Je älter wir werden desto weiser wird unser Immunsystem. Es sammelt unerlässlich Informationen, katalogisiert Viren und Bakterien - und doch sind es besonders die älteren unter uns, die schlimm erkranken, wenn das Immunsystem nicht schnell genug reagieren kann.
Im Laufe unseres Lebens sinkt bei vielen Menschen die Priorität, sich um die Durchblutung und Bewegung des eigenen Körpers zu kümmern.
Der Alltag muss bewältigt werden, die tägliche Arbeit zwingt uns in immer gleiche Bewegungsabläufe und Positionen. Wir werden steif, die Durchblutung stockt und die Lymphe kann nicht mehr richtig fließen - einer der wichtigsten Kommunikationskanäle unseres Körpers funktioniert nicht mehr reibungslos.
Schleichend ist er, dieser Prozess, der verhindert, dass unser Immunsystem tatsächlich seine Arbeit so gut verrichten kann, dass wir Krankheiten auch in hohem Alter noch wacker trotzen können. Und genau hier setzt die ShaktiMat an.
Ähnlich wie ein Computer, auf dem man regelmäßig Updates einspielen muss, damit er gut funktioniert, benötigt unser Immunsystem regelmäßiges Training um uns bestmöglich schützen zu können.
Eine Art dieses Trainings, also des Anregens unseres Immunsystems durch die erhöhte Durchblutung, bietet die Akupressurmatte. Mit welchen Übungen das besonders gut funktioniert, haben wir euch im Folgenden zusammengefasst.
Wohl jeder, der eine Akupressurmatte zu Hause hat, kennt diese Übung bereits: Einfach mit dem Rücken auf der Matte liegen.
Falls man sehr verspannt ist, durch den ersten unangenehmen Schmerz hindurch atmen und den Rücken bei ruhigen Atemzügen tief und entspannt auf die Spitzen der Matte sinken lassen.
Es tut dir zu weh? Kein Problem - lass ein T-Shirt an oder lege ein dünnes Tuch zwischen deine nackte Haut und die Matte. Gerade für Anfänger ist die Wirkung so völlig ausreichend. Je besser du dich entspannen kannst, desto weniger unangenehm wird sich der Anfang der Rückenlage anfühlen.
Warum mindestens 15 Minuten? Da wir das Immunsystem kräftig anregen wollen, müssen wir dem Körper genug Zeit geben, wirklich auf den Spitzen zu entspannen.
Nach einigen Minuten lassen auch jene Muskeln, die sich manchmal durch den Schmerz zunächst anspannen, locker und der Körper beginnt Endorphine, also Glückshormone, auszuschütten.
Wie das genau funktioniert und was es mit deinem Körper macht, das haben wir dir in diesem Artikel beschrieben.
Wie wir es oben beschrieben haben, ist es besonders wichtig unseren Körper bei der Versorgung aller Gewebe mit Flüssigkeit zu unterstützen, während wir älter werden.
Die folgenden Akupressurpunkte unterstützen euren Körper und helfen dabei, fit zu bleiben oder es wieder zu werden:
Ähnlich wie in der Rückenlage-Übung kannst du auch hier ein Tuch unterlegen oder Socken anlassen. Da durch dein Körpergewicht der Druck besonders hoch ist, reichen zumeist fünf Minuten Stehen auf der Matte aus um eine kräftige Durchblutung der Fußsohlen zu erreichen.
Besonders wer oft in engen Schuhen steckt und selten barfuß geht, hat zumeist Probleme mit einem guten Lymphfluss im Bereich der Füße, was sich nicht selten das ganze Bein hinauf zieht. Falls sich Stehen für euch zunächst unangenehm anfühlt und ihr den Drang verspürt euch zu bewegen, könnt ihr auch auf der Matte von einem Bein aufs andere treten.
Es gibt keine wissenschaftliche Erkenntnisse, dass eine Akupressurmatte gefährlich für den Körper ist, im Gegenteil regt sie die Durchblutung an.
Bei einer Studie der Universität Essen brachen 8 von 91 Teilnehmern die Teilnahme an der Studie vorzeitig ab, da sie die Nadeln als schmerzhaft oder unangenehm empfunden hatten, es gab aber keine Anzeichen von negativen Folgen. Natürlich sollte man wie immer auf seinen eigenen Körper hören und unnötige Belastungen vor allem in der Schwangerschaft, bei Herzproblemen oder starken Hautproblemen vermeiden. Alle anderen können bedenkenlos die Akupressurmatte einsetzen und wenn sie zu schmerzhaft empfunden werden kann einfach ein T-Shirt anziehen und sich mit der Zeit an das Gefühl der Nadeln gewöhnen.
Viele Menschen schwören auf Akupressur bei ersten Anzeichen von Erkältung oder Schnupfen. Um die Nase freizubekommen hilft es vielen, mehrfach für 10 Sekunden auf den Punkt zwischen den beiden Augenbrauen zu drücken und dann mit Daumen und Zeigefinger rechts und links der Nasenwurzel.
Wer seine Technik perfektionieren möchte, kann sie sich von einem Profi zeigen lassen. Diese sanfte Methode hat keine Nebenwirkungen und kann dabei helfen, die Nase kurzfristig freizubekommen. Vor Krankheiten schützen kann uns diese Technik nicht. Hier braucht es ganzheitlichere Ansätze, die unser Immunsystem stärken.
Lasst uns euch zum Schluss noch einige Worte mitgeben. Worte, für eine Zeit in der eure Gedanken um euer Immunsystem, eure Gesundheit und jene eurer Liebsten kreisen:
Unser Körper ist ein Wunderwerk. Er atmet unaufhörlich weiter, während wir schlafen. Seine schützenden Schichten beherbergen unser fragiles Innenleben und all seine Muskeln, Bänder, Sehen, Drüsen - sie helfen uns Gefühle auszudrücken.
Sie zeigen anderen mit einem Lächeln die Freude, die wir innen spüren und teilen mit Tränen die Trauer, die uns übermannt. Unser Körper wächst und schrumpft mit uns. Er fängt ab, was dieses Leben uns physisch entgegen wirft, bringt uns täglich zur Arbeit und ist Transportgefährt für die Vorhaben unserer Seele und unseres Herzens.
Über die Zeit, die wir mit ihm leben, nehmen wir unseren Körper und sein Immunsystem nicht selten für selbstverständlich. Versagen ihm die Ruhe, die er braucht sich zu regenerieren. Wir lassen ihn unaufhörlich für uns arbeiten, er hört zu selten ein Danke von uns. Stattdessen erfährt er viel zu oft Enttäuschung, wenn er nicht funktioniert, wie er soll.
Lasst uns Krankheit und die Angst vor solcher auch als Erinnerung daran sehen, dass unser Körper uns nur richtig beschützen kann, wenn auch wir auf ihn aufpassen.
Lasst uns an jedem Tag einige Atemzüge Bewusstsein dafür herrschen lassen, was dieses Wunderwerk tagtäglich leistet. Und lasst uns immer wieder fragen, wie wir unser Immunsystem unterstützen können, damit es uns ein verlässlicher Partner bleibt.
Denn wie in einer Beziehung zwischen zwei Menschen, so muss auch die Beziehung zu unserem Körper gepflegt und genährt werden.
Wann immer du jemand anderem ein “bleib gesund” wünschst - vergiss nicht, es auch dir selbst zu wünschen und überlege dir, ob du heute schon etwas dafür getan hast, deinem Körper dabei zu helfen, dir diesen Wunsch erfüllen zu können.
Du möchtest mehr darüber erfahren, wie man die Akupressurmatte ShaktiMat benutzt um Körper und Kreislauf zu stärken? Dann schau einmal in unseren Blog, da haben wir für dich viele Informationen zusammengestellt und sie mit Beispielen zum Mitmachen anschaulich erklärt.
Wenn du dich zu den Themen Akupressur und Akupressurmatte austauschen oder Fragen stellen möchtest, hinterlasse uns gern hier im Blog einen Kommentar oder tritt unserer Akupressurgruppe auf Facebook bei, in der sich bereits viele Tausende Menschen über Akupressur austauschen.
Antje Wickboldt ist eine freie Autorin aus Berlin. Sie beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit den Selbstheilungskräften des Körpers und erklärt als Dozentin in interaktiven Vorträgen für Firmen und Ämter, wie mit Hilfe von Akupressur und Massage Verspannungen gelöst werden können.
Quellen für diesen Artikel:
Andrews, Synthia und Dempsey, Bobbi: Acupressure & Reflexology for Dummies. Wiley Publishing, Indianapolis 2007. S. 262 f.
Dr. Ramaiah, Savitri: Acupressure in daily Life. New Dawn Sterling Publishers, 2. Auflage, Neu Delhi 2010, S. 94 f.
Dr. Stein, Aaron: Acupressure Guide. Alleviate Headaches, Neck and Joint Pain, Anxiety Attacks and Other Ailments. Mobile Reference, 2. Auflage, Canada 2009. S. 96
Kaminoff, Leslie: Yoga Anatomie. Gewebe des Lebens. 3. Auflage, Riva, München 2009 S. 10 ff.
Studien:
https://www.researchgate.net/publication/233934675_Reflexo-Therapy_With_Mechanical_Cutaneous_Stimulation_Pilot_Study
https://www.pagepress.org/journals/index.php/ams/article/view/ams.2011.e5
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1876382016301172
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.