Vinyasa Yoga – Atem und Bewegung fließen gemeinsam

vinyasa yoga

Fließen wie das Wasser im Fluss, Kraft spüren wie der Wind in den Baumkronen, sanft sein wie die Wellen – genau das ist für viele Vinyasa Yoga. Jede Bewegung ist mit der Atmung synchronisiert, sodass jedes Ein- und Ausatmen ein Impuls zum Weiterfließen ist. Die Verbindung von Asanas mit der Atmung ergibt eine Art bewegte Meditation, während du den Alltag und die Anspannung hinter dir lassen kannst. Beim Vinyasa folgst du einem vorgegebenen Rhythmus, um auf deiner Matte zu sein – und zwar nur dort. Dabei kann dieser Stil sowohl kraftvoll als auch sanft sein. Er soll Raum geben, den Geist zu klären und eine Verbindung zu sich selbst zu schaffen. Kannst du dir das vorstellen? Dann solltest du hier deine Matte ausrollen – probier es aus und spüre beim Vinyasa Yoga die Symbiose aus Bewegung und Atmung.

 

Inhalt:

1. Definition von Vinyasa Yoga

2. Was ist Vinyasa Yoga?

3. Die Bewegungen im Vinyasa

4. Die Ujjayi-Atmung

5. Grundlagen beim Vinyasa Yoga

6. Benefits und Wirkung

7. Ist Vinyasa Yoga für jeden geeignet?

8. Vinyasa Yoga – fließe auf der Matte

 

Definition von Vinyasa Yoga – moderne Spiritualität für die westliche Welt

Vinyasa Yoga ist wohl die dynamischste der vielen verschiedenen Yoga-Arten. Seine Wurzeln liegen im traditionellen Ashtanga Yoga nach Pattabhi Jois. Beim Ashtanga werden Haltungen (Asanas) in einer festgelegten Reihenfolge präzise ausgeführt und jeweils 5 Sekunden lang gehalten. Nachdem dieser Stil in die westliche Welt getragen und bekannter wurde, entstanden darauf basierend weitere Praktiken, so auch das Vinyasa Yoga. Gerade in der westlichen Welt ist dieser Stil bekannt geworden und hat sich im vergangenen Jahrzehnt stark ausgebreitet. Außerdem haben sich Unterformen wie Power Yoga oder Jivamukti Yoga entwickelt.

 

Was ist Vinyasa Yoga? Körperorientiert, dynamisch, meditativ

Es gibt viele Yoga-Arten – was hebt den Vinyasa Flow von anderen ab? 

Das Besondere beim (Power) Vinyasa Yoga ist die Synchronisierung von Asanas und Atmung (Pranayama). Die Bewegung steht im Vordergrund, während Meditation, Mantras und Co. eher in den Hintergrund rücken. Beim Vinyasa kommt neben den Asanas ein weiterer Aspekt hinzu: die Transitions. Damit sind die Übergänge von der einen Asana zur anderen gemeint. Jede Bewegung wird in einer Einheit mit der Atmung synchronisiert:

Atme ein – du hebst die Arme über die Seiten nach oben – mit der Ausatmung beugst du dich herab und berührst mit den Fingerspitzen den Boden. Atme ein, hebe Blick und Brust, atme aus, lass dich wieder in die ganze Vorbeuge sinken.

Eine Position/Asana wird so meist nur einen Atemzug gehalten, mit der Ausatmung aufgelöst und dann erneut eingenommen. So entsteht keine einfache Abfolge von Asanas, sondern ein Tanz oder auch Flow. Aus den Haltungen werden fließende Bewegungen, die allesamt dafür sorgen, dass du auf der Matte ankommst. Durch die körperliche Übung in Kombination mit der gezielten Atmung kannst du während der Praxis einen meditativen Zustand erreichen. Meditieren in Aktion gewissermaßen. Der Zugang zur eigenen Spiritualität ist hier nicht so hoch, weshalb es gerade in der westlichen Welt beliebt ist. 

Der Begriff “Vinyasa” stammt übrigens aus dem Sanskrit. Er setzt sich zusammen aus

  • vi – Ordnung
  • nyasa – platzieren/legen.

Also im übertragenen Sinne bezeichnet der Begriff die Bewegung nach einer bestimmten Ordnung. So wird mit einem Vinyasa häufig auch eine bestimmte Abfolge von Asanas gemeint, zum Beispiel Brett – Chaturanga – Downward Dog.

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Die Bewegungen im Vinyasa: Die Wirbelsäule in alle Richtungen bewegen

Während einer typischen Class mit Vinyasa-Yoga-Übungen wird dein Körper dynamisch bewegt – ein Mix aus Kräftigung und Dehnung. Im Zentrum steht die Wirbelsäule: Sie wird in alle möglichen Richtungen bewegt, durch

  • Aufrichtung,
  • Vorbeugen,
  • Rückbeugen,
  • Seitneigen,
  • Twists und
  • Umkehrhaltungen.

Die Wirbelsäule ist ein wesentlicher Teil für das körperliche Yoga. Sie soll aufgerichtet werden und flexibel bleiben, denn: Sowohl Chakren als auch Energiebahnen liegen an ihr.

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Die Ujjayi-Atmung – das Rauschen des Meeres aus dir

Die Atmung ist beim Vinyasa Yoga ähnlich wie die Wirbelsäule ein zentrales Element. Für fortgeschrittene Yogis kommt beim Durchlaufen der Vinyasas eine besondere Atemtechnik zum Einsatz: die Ujjayi-Atmung. Für diese Pranayama-Technik wird das Zwerchfell leicht angespannt und dadurch die Stimmritze verengt. Der Atem läuft durch die Nase, die Lungen füllen sich komplett mit Luft und können sich tief entleeren. Durch die verengte Stimmritze entsteht ein Geräusch beim Atmen, das häufig mit dem Rauschen des Meeres verglichen wird – deshalb ist Ujjayi auch als ozeanische Atmung bekannt.

Die Technik fördert das bewusste Atmen, wirkt gleichzeitig entspannend und energetisierend. Beim Vinyasa Flow Yoga hilft dir diese Atmung dabei, den Bewegungsfluss zu halten und deinen eigenen Rhythmus zu finden. Du kannst Kraft sammeln, dein Bewusstsein lenken und einfacher im Hier und Jetzt auf deiner Matte sein. Darüber hinaus hilft dir der Atem, deine Anstrengung während der Vinyasa-Flow-Yoga-Übungen zu kontrollieren: Wenn Ujjay nicht mehr entspannt fließen kann, ist die Anstrengung zu groß. Wenn dein Atem entspannt fließt, bist du genau richtig. So kann Ujjayi die meditative Wirkung während des Flows unterstützen und das Abschweifen der Gedanken unterbinden – denn du bist eher bei deiner Atmung als am Schreibtisch im Büro.

So sieht’s in der Praxis aus – Grundlagen beim Vinyasa Yoga

Du möchtest einen Einblick in die Praxis? Grundsätzlich gibt es anders als beim Ashtanga beim Vinyasa Yoga keinen einheitlichen Aufbau mit festgelegten Sequenzen. Deshalb ist dieser Stil kreativer: Es sind gewissermaßen keine Grenzen gesetzt, was die Gestaltung und den Aufbau der Flows angeht. So wird es auf der Matte definitiv nie langweilig. 

Prinzipiell bezieht die Praxis aber drei Bausteine ein:

  • Meditation
  • Pranayama
  • Asanas/körperliche Übungen

Eine typische Einheit beginnt mit dem Ankommen und Einstimmen auf der Matte, zum Beispiel mithilfe einer kurzen Meditation. Zur Vorbereitung auf die Flows folgt dann eine sanfte Mobilisation mit Asanas wie Katze-Kuh oder der sitzenden Seitbeuge (Parsva Sukhasana). Die Flows werden häufig durch einige erwärmende Sonnengrüße eingeleitet. Nach zwei bis drei Vinyasas (also Abfolgen von mehreren Asanas) folgt dann eine Art Cool Down mit liegenden Twists oder sanften Hüftöffnern und schließlich Savasana.

 

Equipment für den Flow

Möchtest du dich auf der Matte ausprobieren und in deinen Flow finden? Dann brauchst du vor allem eines: dich selbst und deine Zeit. Wichtig für eine regelmäßige Praxis ist, dass du dir ausreichend Zeit nimmst, um dich darauf einzulassen. Schiebe deine Einheiten nicht auf, weil der Alltag drängt, sondern nimm dir ganz bewusst Zeit für dich selbst. Abseits davon benötigst du für die Vinyasa Yoga Class bequeme Kleidung, in der du dich gut in alle Richtungen bewegen kannst. Wenn dir schnell kalt ist, lege dir schon vor der Praxis eine Decke oder ein Jäckchen und Socken für die Endentspannung bereit.

Da du beim Vinyasa auch mal ins Schwitzen kommen kannst, ist auch der Untergrund wichtig: Eine gute Yogamatte bietet dir selbst bei schweißtreibenden Flows optimalen Halt und eine stabile Basis. Yogablöcke und ein Yogagurt können dir einige Asanas erleichtern oder dich beispielsweise bei Dehnungen unterstützen und eine Verlängerung deiner Arme sein. Für die Einstiegsmeditation bietet ein Meditationskissen eine bequeme Sitzposition.

vinyasa flow

Vinyasa Yoga: Benefits und Wirkung

Vinyasa Yoga hat Wirkungen auf physischer und psychischer Ebene. Damit du davon wirklich profitieren kannst, solltest du regelmäßig praktizieren. Und lass dich nicht entmutigen: Auch wenn du zu Beginn mit dem Tempo beim Vinyasa Flow Yoga für Anfänger nicht immer mithalten kannst: Je häufiger du übst, desto eher und tiefer gerätst du in den Flow und den meditativen Zustand in Bewegung. 

Auf physischer Ebene bietet dir Vinyasa Yoga viele positive Effekte:

  • Du wirst flexibler und mobilisiert deine Gelenke
  • Du stärkst Bauchmuskeln, Arme und Beine
  • Dein Gleichgewicht kann sich verbessern
  • Die Ausdauer kann gesteigert werden
  • Verspannungen können gelöst und vorgebeugt werden
  • Fehlhaltungen können durch mehr Flexibilität und Bewegung korrigiert werden
  • Durch Vinyasa Yoga kann der Kalorienverbrauch gesteigert werden

Kurz gesagt: Du stärkst deinen Körper und dein Körpergefühl. Gerade Vinyasa oder Power Yoga kann bei fordernden Einheiten auch schweißtreibend werden und sogar ein wenig in Richtung Cardio-Training gehen. So nutzen viele Vinyasa Yoga zum Abnehmen in Kombination mit einem allgemein gesunden Lebensstil.

Auf psychischer Ebene kannst du ebenfalls profitieren:

  • Es fördert bessere Konzentrationsfähigkeit
  • Mehr Entspannung finden und innere Ruhe genießen
  • Die Energiespeicher können sich aufladen
  • Emotionale Blockaden können sich lösen
  • Die Energiebahnen entlang der Wirbelsäule werden gereinigt
  • Es bietet Entspannung für den Geist

Erfahrene Yogis berichten außerdem von innerem Frieden, besserer Selbstakzeptanz und einem neuen Empfinden für die eigene Energie und die Energien im Umfeld. 

 

Ist Vinyasa Yoga für jeden geeignet?

Als Weiterentwicklung vom Ashtanga ist Vinyasa Yoga sowohl für Yoga-Newbies als auch für erfahrene Yogis geeignet. Die Intensität und die Asanas können individuell an das Niveau angepasst werden, sodass du dich langsam von einfacheren Classes bis zum Profi entwickeln kannst. Wenn du neu auf dem Yoga-Weg bist, solltest du dich für leichtere Flows entscheiden, um langsam in die Asanas und die tiefe Verbindung zu deiner Atmung hineinzufinden.

Im Gegensatz zu Yin Yoga oder Kundalini-Yoga geht es beim Vinyasa Yoga etwas dynamischer zu – du bleibst die ganze Zeit in Bewegung. Deshalb ist dieser Stil besonders für Personen geeignet, die dynamische und sportliche Einheiten bevorzugen. Wenn du mit stiller Meditation Probleme hast oder beim ruhigen Yin Yoga immer wieder mit deinen Gedanken abschweifst, kannst du im Flow vielleicht besser zur Ruhe kommen, auch wenn der Körper in Bewegung ist. Für Vinyasa Yoga während der Schwangerschaft solltest du zuvor mit deinem behandelnden Arzt sprechen.

 

Vinyasa Yoga – fließe auf der Matte

Dieser Yoga-Stil ist besonders dynamisch und lässt dich mit ein wenig praktischer Erfahrung schnell zur Ruhe kommen, obwohl du dennoch die ganze Zeit in Bewegung bist. Classes gibt es mittlerweile in vielen Studios vor Ort; aber auch online findest du ein großes Angebot. Probier es aus und finde heraus, ob der Flow der richtige Yoga-Weg für dich ist.