Bandscheibenvorfall an der LWS: Symptome erkennen & effektiv behandeln

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Du hast Schmerzen im unteren Rücken und befürchtest, dir einen Bandscheibenvorfall an der LWS zugezogen zu haben? Ob dem wirklich so ist, das kann natürlich nur ein Arzt überprüfen. Aber wir können dir im Vorfeld helfen, deine Symptome besser einzuordnen, und eventuell gemeinsam erste Schritte zur Schmerzlinderung zu unternehmen. Dazu möchten wir zuerst kurz klären, was ein Bandscheibenvorfall der LWS überhaupt ist, wann er entstehen kann und wie du ihn behandeln solltest. Unser Fokus liegt dabei weniger auf medizinischem Detailwissen, sondern mehr auf alltagstauglichen Übungen und Tipps. Los geht's!

Inhalt

  • Was ist ein Bandscheibenvorfall an der LWS 
  • Bandscheibenvorfall unterer Rücken: Symptome im Fokus
  • Bandscheibenvorfall an der LWS: Therapie-Möglichkeiten
  • Bandscheibenvorfall an der LWS: Übungen, die wirklich helfen
  • Gehöre ich zur Risikogruppe für einen Bandscheibenvorfall an der LWS?
  • Unser Fazit

Was ist ein Bandscheibenvorfall an der LWS (insbesondere am 4/5 Lendenwirbelkörper)?

Dazu müssen wir zuerst verstehen: Wie sind unsere Bandscheiben aufgebaut und welche Funktion erfüllen sie? Bandscheiben sind flexible, scheibenförmige Strukturen, die sich zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule befinden. Sie bestehen aus einem äußeren Ring aus Faserknorpel und einem gelartigen inneren Kern. Als Art Stoßdämpfer verteilen sie das Gewicht des Körpers auf die Wirbelsäule und ermöglichen deren Beweglichkeit. Leider können die Bandscheiben durch Alterung, Verschleiß, Verletzungen oder Überbeanspruchung beschädigt werden. Wenn die äußere Schicht einer Bandscheibe schwächer wird oder reißt, kann der innere Kern durch den Riss treten und auf einen benachbarten Nerv oder das Rückenmark drücken, was dann in einem schmerzhaften Bandscheibenvorfall resultiert. Die häufigsten Bandscheibenvorfälle treten an der Lendenwirbelsäule (LWS) auf, meist zwischen den Lendenwirbelkörpern 4/5.

Hinweis: Ein Bandscheibenvorfall der LWS wird oft auch als lumbaler Bandscheibenvorfall bezeichnet

Unterschied Hexenschuss & Bandscheibenvorfall

Oft werden die Begriffe "Hexenschuss" und "Bandscheibenvorfall (LWS)" synonym verwendet, obwohl es hier klare Unterschiede gibt. Während ein Hexenschuss ein plötzlicher, akuter Schmerz direkt am Rücken ist (z. B. durch eine ruckartige Bewegung ausgelöst), entwickelt sich ein Bandscheibenvorfall im Laufe der Zeit. Er entsteht durch einen Riss in der äußeren Schicht der Bandscheibe, aus dem Gewebe austritt, das dann auf umliegende Nerven drückt. Der anfängliche Rückenschmerz wird von einem in Bein und Fuß ausstrahlenden Schmerz sowie einem Taubheitsgefühl abgelöst bzw. ergänzt.

Bandscheibenvorfall unterer Rücken: Symptome im Fokus

Wer schon einmal betroffen war, der weiß: Ein Bandscheibenvorfall am Lendenwirbel ist äußerst schmerzhaft. Die Symptome variieren allerdings, je nachdem, welche Wirbel betroffen sind. Häufig ist die Hinter-, Vorder- oder Außenseite eines oder beider Beine betroffen. Man spricht hier von dem sogenannten ausstrahlenden Schmerz, der vom Po über das Bein bis in den Fuß zieht und für den Bandscheibenvorfall der LWS typisch ist. Schmerzen direkt an der Lendenwirbelsäule, also am unteren Rücken, sind nicht so stark ausgeprägt oder fehlen eventuell sogar gänzlich.

Hinweis: Natürlich können die beschriebenen Schmerzen im unteren Rücken auch andere Ursachen haben – es muss nicht zwangsläufig ein Bandscheibenvorfall der LWS vorliegen. Muskuläre Verspannungen, ausgelöst durch zu langes Sitzen oder zu wenig Bewegung, stehen als Ursache für Rücken-, Gesäß- oder Beinschmerzen beispielsweise ganz oben. Diese kannst du leicht durch Dehnübungen, (Faszien)massage oder auch mit Hilfe einer Akupressurmatte lösen.

Bandscheibenvorfall an der LWS 4/5: Symptome

  • Ist der Lendenwirbelkörper 4 betroffen, reicht der Schmerz meist vom Oberschenkel bis ins Knie. Hinzu kommt eine Taubheit in der Oberschenkelvorderseite und der Unterschenkelinnenseite, was sich vor allem beim Treppensteigen bemerkbar macht.
  • Bei einem betroffenen Lendenwirbelkörper 5 zeigt sich der Schmerz vor allem am Po, an der Oberschenkelaußenkante und zieht bis zum Fuß hinunter. Oft ist speziell die große Fußzehe oder aber auch die komplette Fußsohle taub.

Gut zu wissen: Die meisten Bandscheibenvorfälle verschwinden mit nach etwa 6–8 Wochen von allein oder unter klassischer Therapie (Schmerzmittel und vorsichtige Physiotherapie). Du solltest aber trotzdem bei einem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall der LWS unbedingt einen Arzt zurate ziehen.

Wie findet eine Diagnose statt?

Bei einem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall an der LWS führt dein Arzt zuerst eine gründliche körperliche Untersuchung durch. Dabei wird geprüft, ob es Schmerzen bzw. Einschränkungen bei der Bewegung oder eine Schwäche in den Muskeln gibt. Je nach Resultat, kannst du dann mit speziellen Übungen, Massagen, Wärme oder Schmerzmitteln deine Therapie starten. Helfen diese Maßnahmen nicht und die Schmerzen sind auch nach etwa 4–6 Wochen noch unverändert, kann zusätzlich ein MRT vom Bandscheibenvorfall der LWS gemacht werden. Auf diese Weise kann der Arzt die genaue Position und Größe des Vorfalls feststellen und zusätzlich prüfen, ob es eine Kompression von Nerven gibt. Auch eine Elektromyographie (EMG) ist möglich. Sie misst die elektrischen Aktivitäten der Muskeln und Nerven und hilft dadurch ebenfalls, den Bandscheibenvorfall von anderen Erkrankungen abzugrenzen.

Bandscheibenvorfall an der LWS: Therapie-Möglichkeiten

Liegen alle Fakten auf dem Tisch, kann mit der Therapie begonnen werden. Bei einem Bandscheibenvorfall am Lendenwirbel ist ein Mix aus unterschiedlichen Behandlungen oft erfolgversprechend, z. B.:

  • Mit Lockerung- und Dehnungsübungen regst du deine Durchblutung an und verbesserst die Beweglichkeit des betroffenen Bereichs. Darüber hinaus helfen sie dir dabei, die Muskeln um die Wirbelsäule herum zu stärken, was zu einer Entlastung der Bandscheibe führen kann. Dazu gleich noch mehr.
  • Spezielle krankengymnastische Übungen können ebenfalls zur Entlastung, Mobilisierung und Kräftigung des betroffenen Bereichs beitragen.
  • Lokale Wärme, z. B. Fangopackungen oder eine Wärmflasche, sorgen für eine Lockerung deiner Muskulatur und damit für eine Schmerzlinderung.
  • Massagen helfen bei einem Bandscheibenvorfall an der LWS ebenfalls, akute Schmerzen zu lindern und die Durchblutung im betroffenen Bereich zu verbessern. Eine Massage kann zusätzlich dazu beitragen, verspannte Muskeln zu lockern und die Flexibilität der betroffenen Region zu verbessern. Auch hierzu haben wir gleich noch ein paar Tipps für dich.
  • Moderater Sport kann bei einem Bandscheibenvorfall der LWS die Schmerzen lindern, die Flexibilität und Beweglichkeit verbessern und den Heilungsprozess fördern. In der Regel wird empfohlen, leichte bis moderate Übungen durchzuführen, die den Rücken stärken und dehnen, wie Yoga, Pilates, Schwimmen oder Wandern.

Sind all diese konservativen Behandlungsmethoden nicht erfolgreich, wird dein Arzt dich über eine Bandscheiben-OP der LWS oder eine künstliche Bandscheibe an der LWS informieren.

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Bandscheibenvorfall an der LWS: Übungen, die wirklich helfen

Es gibt unterschiedliche Übungen, die dir bei einem Bandscheibenvorfall der LWS helfen können. Zum einen ist es wichtig, schnell für eine Linderung des Schmerzes zu sorgen, zum anderen solltest du langfristig einen rückenschonenden Alltag umsetzen und zusätzlich an der Stärkung deiner Rumpfmuskulatur arbeiten. Denn diese hilft deiner Wirbelsäule und somit auch deinen Bandscheiben bei ihrer täglichen Haltearbeit. Folgende Übungen eignen sich optimal für diese unterschiedlichen Zwecke – und sind zudem leicht und schnell umsetzbar:

Schritt 1: Schmerzen reduzieren

Um den Schmerzreiz sofort zu stoppen und damit für eine Entspannung deiner Muskulatur zu sorgen, sind Wärme und Schmerzmittel hervorragend geeignet. Damit du vor allem auf letztere nicht allzu lange angewiesen bist, können dich auch passende Übungen entlasten. Hier kommen zwei wirkungsvolle Übungen bei einem akuten Bandscheibenvorfall der LWS:

  • Stufenlagerung im Liegen: Diese Übung ist sehr einfach. Du legst dich auf den Rücken und positionierst deine Unterschenkel etwa im 90 Grad Winkel auf einem Kissenstapel. So entlastest du deinen LWS-Bereich und linderst sofort deine Schmerzen.
  • Entlastung im Sitzen: Dazu setzt du dich verkehrt herum auf einen Stuhl und lehnst dich leicht nach vorn über die Stuhllehne. Auf diese Weise wird ein Teil des Gewichts, das auf deiner LWS lastet, abgefangen.

Schritt 2: Durchblutung anregen & Muskeln stärken

Reine Bettruhe ist nach einem Bandscheibenvorfall an der LWS nicht empfehlenswert, auch wenn der Schmerz dich vielleicht dazu verleiten mag. Moderate und rückenschonende Bewegung hilft bei der Regeneration. Folgende Übungen, die du zu Hause bei einem Bandscheibenvorfall der LWS durchführen kannst, sorgen für eine bessere Durchblutung und stärken deine Rumpfmuskulatur:

  • Bauch an- und entspannen: Lege dich auf den Rücken, stelle deine Beine leicht angewinkelt auf und positioniere beide Hände auf deinem Bauch (eine ober- und eine unterhalb deines Bauchnabels). Atme jetzt tief in deinen Bauch ein und spüre, wie sich beide Hände heben bzw. senken. Versuche nun, deinen Unterbauch beim Ausatmen ganz bewusst einzuziehen und diese Spannung für etwa 7–10 Sekunden zu halten. Beim gleichmäßigen Weiteratmen bewegt sich jetzt nur noch die obere Hand. Achtung: Becken und Wirbelsäule dürfen bei dieser Übung nicht wackeln.
  • Beckenboden aktivieren: Für diese Übung nimmst du die gleiche Ausgangsposition wie bei der vorherigen Übung ein, legst deine Hände aber leicht seitlich auf deinen Unterbauch, knapp neben deinen Hüftknochen. Atme nun tief ein und versuche beim Ausatmen, deinen Beckenboden Richtung Bauchnabel (also nach oben innen) zu ziehen. Achtung: Becken und Wirbelsäule bleiben dabei starr und dennoch spürst du die leichte Bewegung unter deinen Händen. Dieses Anspannen aktiviert vor allem die stabilisierenden Rumpfmuskelgruppen, die deine Wirbelsäule unterstützen.
  • Durchblutung anregen: Mit dieser Übung schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Du baust Stress ab und förderst die Durchblutung in deinem Rücken. Lege dich dazu einfach auf eine Akupressurmatte und spüre, wie dein Rücken wieder "lebendig" wird. Denn die vielen Druckpunkte regen deine Durchblutung an und verbessern dadurch die Sauerstoffversorgung. Auf diese Weise hilfst du deinen Muskeln, sich nachhaltig zu lockern.

Schritt 3: Rückenschonender Alltag

Nach einem Bandscheibenvorfall an der LWS ist es wichtig, dass du dich rückengerecht bewegst, um deine Genesung zu unterstützen und weitere Schäden an deiner Wirbelsäule zu vermeiden. Hier sind einige Tipps, die du unbedingt beachten solltest:

  • Vermeide Überbelastungen: Vermeide Aktivitäten, die deine Wirbelsäule stark belasten, z. B. schweres Heben oder intensives Training.
  • Achte auf eine gute Körperhaltung: Eine schlechte Körperhaltung kann zu einer Überlastung der Wirbelsäule führen und den Heilungsprozess behindern. Nimm also bitte immer wieder eine aufrechte Körperhaltung ein und vermeide es, längere Zeit in einer Position zu verharren.
  • Nutze ergonomische Möbel: Ergonomisch gestaltete Möbel, z. B. am Arbeitsplatz, helfen dir dabei, dauerhaft eine gesunde Körperhaltung einzunehmen und entlasten damit deine Wirbelsäule.
  • Trage passendes Schuhwerk: Schuhe mit einer guten Dämpfung und Passform tragen ebenfalls zu einer Körperhaltung bei, in der deine Wirbelsäule optimal entlastet wird.
  • Vermeide Stress: Stress kann zu einer Verspannung der Rückenmuskulatur führen und den Heilungsprozess behindern. Versuche daher, deinen Stress abzubauen bzw. erst gar keinen Stress aufkommen zu lassen, z. B. durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation. Wichtig: Hier kommt auf Regelmäßigkeit an. Nimm dir also am Abend wenigstens 10 Minuten für deine Gesundheit, etwa auf der Yoga- oder auf der Akupressurmatte. Es wird dir guttun!
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Gehöre ich zur Risikogruppe für einen Bandscheibenvorfall an der LWS?

Und noch ein wichtiger Punkt zum Schluss: Das A und O, egal ob vor einem ersten oder einem erneuten Bandscheibenvorfall, ist natürlich Prävention. Sobald du alle Ursachen für einen Bandscheibenvorfall an der LWS kennst, kannst du die damit zusammenhängenden Risikofaktoren aus deinem Leben verbannen – oder wenigstens minimieren. Achte hierbei auf folgende Aspekte:

  • dauerhaft statische Körperhaltung, z. B. beim Arbeiten am Schreibtisch
  • zu wenig Bewegung
  • einseitige Belastungen, z. B. durch ständiges Heben oder auch durch Sportarten mit ruckartigen Drehbewegungen, z. B. Tennis
  • verkümmerte Muskulatur an Rücken und Bauch
  • alters- und/oder belastungsbedingter Verschleiß
  • Übergewicht, das die Wirbelsäule zusätzlich belastet
  • geschwächtes Bindegewebe, entweder erblich oder hormonell bedingt (Schwangerschaft)
  • Schonhaltungen, z. B. durch alte Verletzungen oder Fehlbildungen

Unser Fazit:

Hast du einen Bandscheibenvorfall an der LWS erlitten, ist eine Operation nicht zwangsläufig ein Muss. Durch gezielte Therapiemaßnahmen, wie Wärme, Massagen und die passenden Übungen, lassen sich viele Bandscheibenvorfälle der LWS kurieren. Noch wichtiger ist allerdings: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einem (weiteren) Bandscheibenvorfall (an der LWS oder in anderen Bereichen der Wirbelsäule) vorzubeugen – nutze sie! Denn sie haben nicht nur den Vorteil, dass sie leicht in deinen Alltag zu integrieren sind, sondern dass sie deiner Gesundheit insgesamt zuträglich sind. Das Argument "keine Zeit" lassen wir dabei nicht gelten. Denn seien wir ehrlich: 10 Minuten weniger am Smartphone und dafür 10 Minuten auf der Matte sind machbar. Führe diese Routine bei dir ein und du wirst schon bald merken, wie gut dir das tut. Starte klein, spüre die daraus entstehende Energie und nutze diese, um Stück für Stück größer zu werden. Was mit 10 Minuten auf der Akupressurmatte beginnt, wird nach ein paar Wochen vielleicht zu einer zwanzigminütigen Yoga-Session und in der Folge zu einem wöchentlichen Schwimmbadbesuch. Wir wünschen dir viel Erfolg!

Super hilfreich!

"Echt super bei verspannter Muskulatur, Schmerzen und zum Entspannen. Auch sehr gut bei meinen täglichen Arm- und Wadenkrämpfen."

Evelyn

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