Peggy

Inspirierende Geschichten aus unserer Community

Die ShaktiMat kann Sportler*innen helfen, nach dem Training den Körper zu regenerieren. Copyright Photo: Elsa Péhé

“Ich reagierte, als wenn man mich auf der Straße gefragt hätte, ob ich Zeit für eine Umfrage habe: ‘Das geht jetzt nicht!’, schleuderte ich meiner Ärztin entgegen. Sie hatte mir gerade gesagt, dass da etwas in meiner Brust sei, das raus müsse. Ein Tumor. Brustkrebs. 

Die Diagnose war ein Schock, natürlich. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich war 38, mitten im Leben, in einem anspruchsvollen Job in einer - zugegebenermaßen - sehr fordernden Branche, beruflich und privat gesettled. Das kann doch jetzt nicht alles enden! Es war wie eine Bombe, die mitten in meinem Leben explodiert ist, und ich bröselte regelrecht auseinander. 

Zunächst kam die OP, dann die Chemotherapie mit all ihren zehrenden Nebenwirkungen. Eine der belastendsten Kollateralschäden war für mich der Verlust meiner schönen langen Haare. Ich fühlte mich nicht mehr hübsch und weiblich. Ich trug zwar Perücke oder Tuch, aber kaschieren konnten sie meinen desolaten Zustand nicht. Die Leute reagierten meist gleich auf mich: Erst zog mein Krebs-”Look” ihre Blicke auf mich, dann stieß er sie ab. Ich war zu einem gesellschaftlichen Tabu geworden, das man lieber, besser nicht anschaut. Ich fühlte mich ausgegrenzt. Und das belastete mich zusätzlich sehr.

Neben meiner Chemo startete ich eine Antihormon-Therapie, die mir bis heute weitere Energie raubt. Meinen Job musste ich an den Nagel hängen - genau wie meinen alten Ehrgeiz. Ich war buchstäblich ausgebremst und ausgelaugt.

In dieser Situation stieß ich auf die Bremer Krebsgesellschaft. Da ich mit Ende 30 eine der jüngeren Hilfesuchenden war, schlug mir die Leiterin Marie Rösler vor, die Selbsthilfegruppe junger Krebs-betroffener Frauen zu besuchen. Die Treffen und gemeinsamen Ausflüge mit diesen tollen Frauen taten mir so gut. Und ich stellte fest, dass es ganz vielen so ergeht wie mir: Neben den körperlichen Belastungen schmerzt die Erkenntnis, dass der Krebs eben auch ein gesellschaftliches Tabuthema ist und zu Ausgrenzungsgefühlen führen kann. Dann hatte ich eine Idee.

Inspiriert durch das Buch “Nana - ...der Tod trägt Pink”, in dem eine junge Frau unter anderem durch Fotoshootings einen selbstbestimmten Umgang mit ihrer Krebserkrankung findet, kam mir der Gedanke: Vielleicht würde es auch anderen Frauen helfen, wenn sie sich von einem Profi fotografieren ließen, mit Make-Up und Styling und einem ‘Rundum-Wohlfühl-Tag’. Wenn sie sich mal wieder richtig schön fühlen dürfen und durch das Fotografieren ‘sichtbar’ werden, raus aus der gesellschaftlichen Tabu-Ecke - und so neue Kraft zum Leben schöpfen können. Das ist doch so wichtig für die harten Therapiemonate.

Ich erzählte Marie Rösler davon und konnte sie direkt von der Idee begeistern. Sie brachte mich mit der Fotokünstlerin Claudia A. Cruz zusammen. Das Projekt ‘Schau mich an’ war geboren. 

Im September 2012 fand das erste Fotoshooting statt - mit acht mutigen Frauen und dank zahlreicher Unterstützer*innen. Herausgekommen sind brillante, kraftvolle Fotos mit wunderschönen, mutigen Frauen. Das wichtigste Feedback für mich kam von den Teilnehmerinnen selbst, die mir erzählten, wie ihnen das Erlebnis zu einem neuen Selbstbewusstsein im Umgang mit ihrer Erkrankung verholfen hat.

Mittlerweile haben zahlreiche Frauen an dem Projekt teilgenommen. Im Herbst 2019 haben wir sogar einen Bildband herausgegeben. Entgegen meiner anfänglichen Sorgen und Ängste kann ich rückblickend sagen, dass sich mein Leben in den zehn Jahren seit der Diagnose insgesamt sogar zum Besseren verändert hat. Ich führe ein stimmigeres Leben mit tiefer Zufriedenheit - auch wegen des ’Schau mich an’-Projektes und was es schon bewirken durfte. Und dafür bin ich dem Krebs dankbar."

Für alle gezeigten Übungen habe ich die ShaktiMat Orange genutzt.

Die Fotos stammen aus Peggy's privater Sammlung und von der Fotografin des Projektes "Schau mich an" Claudia A. Cruz. 

„Ohne meine ShaktiMat bin ich wie auf Entzug.“

– Peggy

Peggy schwört auf ihre ShaktiMat, um ihre therapiebedingten Muskelschmerzen und Schlafstörungen zu lindern. Sie nutzt die Matte jeden Abend, und zwar ohne Ausnahme! “Ohne meine ShaktiMat bin ich wie auf Entzug”, sagt sie lachend. 

Wir danken Peggy für ihren Mut, uns ihre eindrückliche ShaktiStory zu erzählen. 

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Foto der Autorin Jasmin Elliott
Foto der Autorin Jasmin Elliott

Über die Autorin

Bettina Wagener lebt als Autorin und Redakteurin in Köln. Die „ShaktiStories" und die Menschen darin sind ihr ein Herzensprojekt, das sie mit Neugier, Takt und Erzähl-Freude für uns realisiert.